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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 224

1911 - Breslau : Hirt
224 Aus der Geschichte der Neuzeit. von Bourbou der nchstberechtigte Thronerbe. Um ihn von der Nach-folge auszuschlieen und den unfhigen König zu beseitigen, bildete sich unter Fhrung von Heinrich Guise eine neue Ligue, die das Volk von Paris fr sich gewann. Als aber Heinrich Iii. ihren Plnen zuvorkam und Heinrich Guise ermorden lie, erbitterte er feine Glaubensgenossen so sehr, da er vor ihrer Rache in das Lager Heinrichs von Navarra flchten mute. Hier wurde er bald darauf von einem Mnche ermordet. Ihm folgte Heinrich Iv. (15891610). Da Heinrich die Anerkennung der Gegner nicht fand und diese zwar in mehreren Schlachten besiegte, aber Paris (das von Alexander Farnese entsetzt worden war) nicht erobern konnte, trat er in St. Denis zum zweiten Male zur katholischen Kirche der. Hierauf ffnete ihm Paris die Tore. Heinrich Iv. erlie 1598 das Edikt von Nantes, das den Hugenotten Religionsfreiheit und gleiche Rechte wie den Katholiken gewhrte. 113. Die Reformation in England. Heinrich Viii. (1509 bis 1547) hat die englische Kirche von der Unterordnung unter den Papst losgelst. Der Beweggrund war folgender. Er wnschte vou seiner Gemahlin Katharina von Aragouien geschieden zu werden, um sich mit ihrem Hoffrulein Anna Boleyn zu vermhlen. Da ihm der Papst den nachgesuchten Dispens verweigerte, bestimmte er, da die englische Kirche fortan nicht mehr in dem Papste, sondern in dem Könige ihr Oberhaupt zu sehen habe, und verpflichtete die Diener der Kirche cid-lieh, diesen kniglichen Supremat" anzuerkennen; die Eidesverweigernden wurden verfolgt. Lehre und Ordnung des Gottesdienstes wurden nicht gendert, die Klster aber aufgehoben. Durch diesen Willensakt des Knigs wurde die anglikanische Kirche gegrndet. Unter der Regierung seines Sohnes Eduard Vi. (15471553) erhielt sie ihre Ausgestaltung im Innern. Thomas Cranmer, Erzbischof von Canterbnry, fhrte calvinische Lehren ein, ohne jedoch die Episkopalverfassung und den Kultus zu ndern. Nach Eduards frhem Tode versuchte eine mchtige Partei, Maria, die Tochter Heinrichs aus seiner ersten Ehe, die dem Bekenntnis ihrer Mutter treu geblieben war, von der Thronfolge auszuschlieen. Der Anschlag miglckte, da eine Volksbewegung der Knigin zu Hilfe kam. Maria (die Blutige, 15531558), vermhlt mit Philipp Ii. von Spanien, suchte durch harte Verfolgungen der Reformierten die Kirchen-nderung wieder rckgngig zu machen; Cranmer und viele andere en-beten auf dem Schafott. Aber als nach ihrem Tode Elisabeth (15581603), die Tochter Heinrichs und seiner zweiten Gemahlin Anna Boleyn, den Thron bestieg, war die Sache der anglikanischen Kirche gesichert, ba Elisabeths Recht auf die Nachfolge die Attbe-ruug der Religion unter Heinrich Viii. zur Voraussetzung hatte. Mit der 'Feststellung der 39 Artikel" (1571) vollenbete sie den Ausbau ber-selben. Unter der langen und glcklichen Regierung dieser durch Herr-

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 130

1896 - Leipzig : Voigtländer
130 Sohn und Nachfolger Heinrich Vhi. (seit 1509) fhrte eine grausame Will-krherrschaft. Anfangs verteidigte er in einer Schrift gegen Luther die katho-tische Lehre, und erhielt dafr vom Papste den Ehrentitel Verteidiger des Glaubens". Als aber spter der Papst sich weigerte, ihn von seiner Gemahlin Katharina von Aragonien zu scheiden, sagte sich der König von ihm los, ver-mahlte sich mit Anna Boleyn, und erklrte sich zum Oberhaupte der eng-tischen Kirche. Mit groer Willkr traf er jetzt kirchliche Anordnungen, hob die Klster auf und schrieb seinen Unterthanen Glaubensartikel vor; Wider-strebende, Katholiken wie Protestanten, wurden hingerichtet. Von seinen sechs Frauen lie Heinrich zwei, unter ihnen Anna Boleyn, enthaupten. 2. Eduard Vi. und Maria die Katholische. Unter Heinrichs Sohne und Nachfolger, dem jungen Eduard Vi., machte die evangelische Lehre bedeutende Fortschritte. Als aber, nach Eduards Tode, Heinrichs eifrig katholische Tochter Maria den Thron bestieg, wurden die Protestanten grausam verfolgt. 3. Elisabeth (15581603), die Tochter Heinrichs und der Anna Boleyn, fhrte die Reformation siegreich durch und begrndete unter Aufstellung der 39 Artikel die anglikanische oder bischfliche (Episkopal-)Kirche. Von dieser trennten sich die Presb yteri an er oder P u ritaner, welche die bischfliche Gewalt verwarfen und Vereinfachung des Gottesdienstes for-derten. In Schottland wurde durch Johannknoxdiereformierte (presby-terianische) Lehre und Kirchenverfassung eingefhrt. Die aus Schottland ver-triebene katholische Knigin Maria Stuart floh nach England. Hier wurde sie nach langer Gefangenschaft der Teilnahme an mehreren Verschwrungen gegen Elisabeth beschuldigt und hingerichtet (1587). Im brigen war Elisa-beths Regierung segensreich, indem namentlich der Handel und die See-mach t Englands einen krftigen Aufschwung nahmen. Franzdrake um-segelte (15771580) die Erde; in Amerika wurde die erste englische Kolonie Virginia" gegrndet, und die ostindische Handelskompanie legte den Grund zu Englands Besitzungen in Indien. 4. Der Freiheitskampf der Niederlande. König Philipp Ii. (1556 bis 1598) veranlat durch despotischen Druck den Abfall der durch Handel und Gewerbflei blhenden Niederlande von der spanischen Monarchie. Er verletzte die alten Rechte des Volkes und suchte durch Vermehrung der Bistmer und Einfhrung der Inquisition die Reformation, die in das Land eingedrungen war, zu unterdrcken. Da verbanden sich viele Edel-leute zu dem Bunde der Geusen, und vor allen der Prinz Wilhelm von Oranien und die Grafen Egmond und Hoorne, die Hupter des Adels, ver-teidigteu die Rechte des Landes. Da rckte der Herzog Alba mit einem spanischen Heere ein, und bte eine blutige Schreckensherrschaft. Auch die Grafen Egmond und Hoorne lie er in Brssel hinrichten. Wilhelm von Oranien jedoch war entflohen, sammelte Truppen in Deutschland und brachte die nrdlichen Provinzen zum Aufstande gegen die Spanier. Auch zur See begannen die Niederlnder (die Wassergeusen) den Kampf fr ihre Frei-heit. So begann, 1572, derabfallderniederlande von der spanischen Herrschaft. Da Alba die Emprung nicht zu berwltigen vermochte, legte er die Regierung nieder. Unter Albas Nachfolgern in der Statthalterschaft dauerte der Krieg mit wechselndem Glcke fort. Dem dritten Statthalter, Alexander Farnese von Parma, gelang es zwar, die sdlichen Nieder-

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 93

1895 - Leipzig : Voigtländer
Wie in Schweden wurde auch in Dnemark und Norwegen, sowie in den Ostseelndern (Livland, Kurland) die Reformation nach lutherischem Bekenntnis eingefhrt. Die lutherische Kirche umfate die norddeutschen Lnder und Wrttemberg, ferner Preußen, Kurland, Livland, Schweden, Dnemark und Norwegen. 1. Heinrich Viii. (15091547). In England herrschte (seit 1485) das Haus Tudor, das mit Heinrich Vii. zum Throne gelangt war. Dessen Sohn und Nachfolger Heinrich Viii. (seit 1509) fhrte eine grm.san^W-ill-. krherrschaft. Anfangs verteidigte er in einer Schrift gegen Luther die katho-l?M"mhre, und erhielt dafr vom Papste den Ehrentitel Verteidiger des Glaubens". Als aber spter der Papst sich weigerte, ihn von seiner Gemahlin Katharina von Aragonien (einer Tante Kaiser Karls V.) zu scheiden, sagte sich der König von ihm los, vermhlte sich mit Anna B oleyn, und erklrte sich zum Oberhaupte der englischen Kirche. Mit groer Willkr traf er jetzt kirch-liche Anordnungen, hob die Klster auf und schrieb seinen Unterthanen Glaubens-artikel vor; Widerstrebende, Katholiken wie Protestanten, wurden hingerichtet. %Iljeiaeilm Smiito Xie Heinrich .unter ihnen Anna Bolew, ent-Huptern___. 2. Eduard Vi. und Maria die Katholische. Unter Heinrichs Sohne und Nachfolger, dem jungen Eduard Vi., machte die evangelische Lehre bedeutende Fortschritte. Als aber, nach Eduards Tode, Heinrichs eifrig katholische Tochter Maria (vermhlt mit Psilivv Ii. von Spanien) den Thron bestieg, wurden die Protestanten grausam verfolgt. Marias Halbschwester 3. Elisabeth (1558-1603), die Tochter einrick>s und der Annq Ifttk fhrte ine Reformation siegreich durch und begrndete unter Aufstellung der 39 Artikel die anglikanische oder bischfliche (Epiflopal-Mrche. Von dieser trennten sich die Uresl.y.t.kriauer oder Puritaner, welche die bischfliche Gewalt verwarfen und Vereinfachung des Gottesdienstes for-derten. In Schottland wurde durch Zoh ann Knox die reformierte (presby-terianische) Lehre und Kirchenverfassung eingefhrt. Die aus Schottland v?r-triebene katholische Knigin Maria Eimti floh nach England. Hier wurde sie nach langer Gefangenschaft der Teilnahme an mehreren Verschwrungen gegen Elisabeth beschuldigt und hingerichtet (1587). Im brigen war Elisabeths Regierung segensreich, indem namentlich der Handel und die See* 51 cht Englands einen krftigen lschwnng nahmen. Franz D r ate flu77 umsegelte die Erde; in Amerika wurde die erste englische Kolonie Virginia" gegrndet; und die ostindische Handelskompanie legte den Grund zu Englands Besitzungen in Indien. 61. (122.) Ute Reformation in England. Knigin Elisabeth. 62. (1200 Der Freiheitskampf der Niederlande. vr^ Die Geusen. König Philipp Ii. (1556-dm veranlate durch defpo-tischen Druck den Abfall der durch Handel und (Bewerbsteijs blhenden Nied er^

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 254

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
den. Auch alle weltlichen Vergngungen (Tnze und frhliche Gelage) waren verboten. Die Anhnger Calvins, die Reformierten, teilten sich in Presbyteriauer. die die Leitung der kirchlichen Angelegenheiten den ltesten der Gemeinde, den Presbytern, bertrugen, und in Pnri-taner, die die kirchlichen Zeremonien beim Gottesdienste beseitigten, Orgel, Glocken usw. abschafsteu. In Frankreich, den Niederlan-den, in Schottland und auch in einigen Gegenden Deutschlands fanden die Reformierten Aufnahme. Durch den Angsbnrger Religionsfrieden wurde weder den Zwing-lianern, noch den Calvinisten Religionsfreiheit zuerkannt. 2. Irankreich. Obgleich die Könige von Frankreich die Protestanten in Deutschland untersttzten, verfolgten sie die Hugenotten, wie die Anhnger Calvins in Frankreich genannt wurden, im eigenen Lande mit aller Strenge. Aber ihre Zahl wuchs trotzdem, und selbst viele Groe des Reiches traten zu der neuen Lehre der. Die Bourboueu, eiue Seitenlinie der kniglichen Familie, bernahmen die Fhrerschaft der Hugenotten; an der Spitze der Katholiken stand der Herzog Franz von Guise. Nach der kurzeu Regierung Franz' Ii., des Nachfolgers Heinrichs Ii., bestieg Karl Ix. den franzsischen Knigsthron, und weil er noch minderjhrig war, bernahm seine Mutter, die herrschschtige und rnkevolle Ka-tharina von Medici, die Regierung. Geschrt durch die reli-giseu Zwistigkeiteu, kam jetzt die Eifersucht zwischen den beiden Husern des Reiches, den Guisen und Bourbonen, zum Ausbruch, und Frankreich wurde mehr als 30 Jahre der Schan-platz blutiger Kriege. Das Haupt der katholischen Partei war der schon genannte Herzog Franz von Guise, die Hugenotten sam-melten sich unter dem Admiral Coligny und den beiden bourbonischen Prinzen Conds Und Heinrich von Navarra. Die Bartholomusnacht. 1572. Um den Frieden herbeizufhren, vermhlte die Knigin Katharina von Medici ihre Tochter Margareta mit dem Prinzen Heinrich von Navarra. Der Hochzeitstag, zu dem viele Hupter und angesehene Mitglieder der Hugenotten nach Paris gekommen waren, schien ein Freudentag fr ganz Frankreich werden zu sollen; doch es kam anders. Die Kuigiu-Mutter hatte in Ersahrung gebracht, da der Admiral Coligny den König Karl Ix., der lngst mndig geworden war, zu be-stimmen suchte, die Regierung selber in die Hand zu nehmen. Das verletzte den hochfahrenden Sinn diefer herrschschtigen Frau, und sie beschlo,

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 256

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
sagte sich Heinrich Viii. von der katholischen Kirche los und machte sich selber zum Oberhaupte einer neuen Kirche. Er verstie seine rechtmige Gemahlin und heiratete die Hofdame Anna Boleyn. Durch den Supremateid verpflichtete er einen jeden, ihn als kirchliches Oberhaupt anzuerkennen; seine Widersacher verfolgte er anf die grausamste Weise. Viele Tauseude, unter diesen der Kanzler des Reiches Tho-mas Morus und der Bischof Fis-Her, muten das Blutgerst be-steigen. Auch vou den sechs Gemahlinnen, die dieser Wterich nachein-ander nahm, wurden zwei hingerichtet. Zahlreiche Klster, Hospitler und Stiftungen wurden aufgehoben und deren Besitzungen eingezogen. Unter seinem Sohne und Nachfolger Eduard Vi. wurde auf Veranlassung des Erzbifchofs Cranmer und mit Zustimmung des Parlamentes die Lehre Calvins eingefhrt. Maria, die als Tochter Heinrichs Viii. aus fei.ner ersten und recht-migen Ehe auf Eduard Vi. folgte, fhrte die katholische Religion wieder in England ein und gab freiwillig die den Klstern und Stiften entzogenen Gter, soweit diese Eigentum der Krone waren, her-aus. Die Erbitterung, die infolgedessen unter einem Teile ihrer Unter-teinen entstand, war so groß, da man versuchte, sie vom Throne zu strzen. Der Versnch milang, und die Emprer lie Maria mit nner-bittlicher Strenge verfolgen. Dies und ihre Vermhlnng mit Philipp Ii. von Spanien und der Verlnst von Calais, das die Franzosen den Englndern entrissen, entfremdeten ihr vollstndig die Herzen ihrer Unter- Ihr folgte Elisabeth, die Tochter Heinrichs und der Anna Boleyn. Ihre erste Aufgabe erblickte sie darin, die katholische Religion von neuem zu unterdrcken und deren Anhnger mit grausamer Strenge zu verfolgen, weil letztere die Rechtsgltigkeit ihrer Thron-folge bestritten. Wie ihr Vater, so fhrte anch sie den Supremateid wieder ein und lie die Hanptlehren der englischen Kirche m .39aartjm]i zusammenfassen. Die Oberleitung der von ihr neu gegrndeten' enmchen Kirche bertrug sie Bischfen, weshalb sie anch die bischfliche ge-nannt wird; gewhnlich wird sie als englische Hochkirche bezeichnet. ' Maria Stuart. Maria Stuart war die Tochter des Knigs Jakob V. von Schottland. Ihre Jugend verlebte sie in Frankreich und erhielt in einem Kloster in der Nhe von Paris eine vorzgliche Ausbildung. Mit ihrem 16. Lebensjahre wurde sie die Gemahlin des nach- -maligen Knigs Frauz Ii. von Frankreich; aber schon nach ndert-halb Jahren war sie verwitwet. Da entschlo sie sich, in ihre

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 220

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
220 Siebenter Zeitraum. Kriegsabenteuern; die leibeigenen Bauern nach Erlösung von ei- ner drückenden Dienstbarkeit; die Papste und die Geistlichkeit er- blickten darin eine treffliche Gelegenheit, ihre Macht und ihre Reich- Ihümer zu vermehren. Mit hastiger Ungeduld eilte Peter von Amiens, nebst seinem Unterfeldherrn Walter von Pexejo, wegen seiner Armuth von Habenichts genannt, an der Spitze einer ' 1090 zusammen gelaufenen Rotte dem zu ordnenden Kriegsheere voraus, welche aber theils auf dem Wege umkam, theils durch das Schwert der Türken aufgerieben wurde. Peter kehrte still nach Frankreich zu- rück und beschloß sein Leben in einem Kloster. Unter Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, begann der erste Kreuzzug, und ehrenwerthe Häupter, wie der Herzog Robert von der Normandie, Graf Robert von Flandern, Hugo der Große, Bruder des Königs Philipp I. von Frankreich, Graf Raimund von Toulouse u. a. schlossen sich demselben an. 80,000 Mann auserlesener Truppen zählte das Heer bei seinenr Aufbruche, und unzählige Schaaren strömten demselben im Fortzuge bei. Nicäa, 1097, Antiochien nebst Edessa, 1098, und rw9 zuletzt Jerusalem wurden, wenn schon nicht ohne Opfer, ero- bert. Die angebotcne Königskrone lehnte Gottfried demuthsvoll ab, und wollte nur Beschützer des heiligen Grabes heißen. Nach uva seinem baldigen Absterben folgte ihm sein Bruder Balduin l als König von Jerusalem. Nach europäischer Weise theilte man das eroberte Land in Lehen, so daß das neue Reich aus vier großen Haupttheilen bestand, nämlich dem Kroniands mit Jeru- salem, der Grafschaft Tripolis, dem Fürstenthume Antio- chien und der Grafschaft Edessa; letzteres Jerusalems Vor- mauer. Doch diese Eroberung glich einer Pflanze, welche nicht gedeihen und wurzeln will; kaum waren 40 Jahre verflossen, so ii42 ft-e[ Edessa wieder in die Hände der Saracenen, und Jerusalem zitterte. Ein zweiter allgemeiner Kreuzzug, durch den Papst Eugen Iii. und den Abt Bernhard von Clairvaux veranlaßt, sollte Heil und Rettung bringen. Zwei regierende Fürsten, der Kaiser »47 Konrad Hi. und der König von Frankreich, Ludwig Vii., nah- men mit starken Heeren Theil, mußten aber, nach großen Verlu- sten, zurückkehren, ohne die sinkende Macht des christlichen Reiches in Palästina befestigt zu haben. Drei Orden oder Verbrüderungen, ein Gemisch von Ritter- wesen und Mönchthum, entstanden in den Kreuzzügen, die Jo- hanniter, Tempelherrn und deutschen Ritter. Die frühere Stiftung eines Hospitals zu Jerusalem, 1048, durch Kausieute aus Amalsi, im Neapolitanischen, zu Ehren des heiligen Johann des Barmherzigen, Erzbischofs von Alexandria, gab Veranlassung zur Stiftung des Johanniterordens. »18 Der Papst war dessen Oberhaupt, die Mitglieder legten die drei Mönchsgelübde, des Gehorsams, der Armuth, der Keuschheit und

7. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 124

1888 - Leipzig : Teubner
124 brgerliche Rechte, innerhalb bestimmter Grenzen auch freie Religions-bung. Der gute König Heinrich; was wnschte er jedem seiner Bauern? Gegenber der Habsburgischen Macht verfolgte er die Plne seiner Vorgnger (denke an Franz I. und Heinrich Il). 1610 wurde er von einem fanatischen Katholiken, Ravaillac, ermordet (weswegen?). England und Schottland in der Reformationszeit. . 154. Erzhle von den frheren Geschicken Grobritanniens mit Hilfe der folgenden Angaben: Csar in Britannien, die Angel-sachsen 450, 1066 Wilhelm von der Normandie erobert England, 1190 dritter Kreuzzug, 1429 die Jungfrau von Orleans. Zur Zeit Luthers regierte in England Heinrich Viii. aus dem Hause Tudor (1509 1547), ein grausamer Gewaltherrscher. Er sagte sich von Rom los, um die Ehescheidung von seiner Ge-mahlin, Katharina von Aragonien, zu erzwingen. Der König das Oberhaupt der englischen Kirche. Seine zweite Frau, Anna Boleyn, lie er hinrichten; dasselbe Geschick hatte noch eine andere seiner sechs Gemahlinnen. / * Die Reformation, die unter feinem Sohne Eduard Fort-schritte machte, wurde wieder unterdrckt von feiner Tochter, der blutigen Maria, der Gemahlin Philipps Ii. von Spanien. Elisabeth, die Tochter Heinrichs Viii. und Anna Boleyns (15581603),' in der Schule der Leiden aufgewachsen, durch ernste Studien gebildet, von mnnlichem, gebieterischem Sinn. Sie begrndet die englische Hochkirche oder Episkopalkirche; erklre den Namen (episcopus Bischof). Gegner derselben sind die Puritaner (pure) oder Presbyterianer (denke an die Stellung der Gemeindeltesten in der christlichen Urkirchel). . 155. Zu derselben Zeit herrschen in Schottland die Stuarts. Auf Jakob V. folgt seine Tochter Maria Stuart, frh vermhlt mit Franz Ii. von Frankreich, am ppigen Hof der Katharina von Medici in aller Freuden Flle aufgewachsen. Mit den Tudor verwandt, macht sie gegenber Elisabeth Ansprche auf den englischen Thron. Nach dem Tode ihres Gemahls kehrt sie nach Schottland zurck, wo der strengste Calvinismus (Presbyterianer) bereits die Oberhand gewonnen hatte. Maria, ein Werkzeug der Gegenreformation, in heimlicher Verbindung mit Rom, Frankreich und Spanien. Welche Gefahr fr England? Sie vermhlt sich mit ihrem Vetter Darnley;

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 64

1875 - Braunschweig : Bruhn
(Unter Balduin I. und Balduin Ii. bliihete das Königreich Jerusalem aber nach des letzteren Tode wurde es hart bedrängt. — Der Abtbernhard vonllair-vaux predigte einen neuen Kreuzzug.) 2. Der zweite Kreuzzug (1147—1149) wurde von Ludwiq Vii. von Frankreich unternommen. Kaiser Konrad Iii. und 90,000 Deutsche nahmen daran Theil. Durch allerlei Noth gingen die Heere zu Grunde, und der Kreuzzug war ohne Erfolg. 3. Der dritte Kreuzzug (1189—1193). Im Jahre 1187 war Jerusalem wieder in türkischen Händen. Da machten sich 1189 der deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa, Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England zum Kreuzzuge aus. Friedrich aber ertrank im Flusse Saleph, Philip p und Richard wurden uneinig, so dass auch hier nur ein Waffenstillstand zu Stande kam, in welchem den Christen der Besuch der heiligen Oerter erlaubt wurde. (Richards Rückkehr und Gefangenschaft.) 4. Der vierte Kreuzzug, 1202 vom Papst Innocenz Iii. angeregt, war für das heilige Land ganz erfolglos, indem die Kreuzfahrer gar nicht bis Palästina kamen. (Ein Kinderkreuzzug im Jahre 1212 endete ganz jämmerlich Tausende von Knaben kamen auf dem Wege um oder wurden als Sklaven verkauft.) 5. Der fünfte Kreuzzug (1228—1229), vom Kaiser Friedrich Ii. unternommen, hatte zur Folge, dass Jerusalem, Bethlehem und Nararekh den Christen überlassen wurden. 6. Der sechste Kreuzzug (1248—1254). Ludwig Ix. (der Heilige) von Frankreich zog nach Aegypten, wurde aber gefangen genommen und kehrte 1254 unverrichteter Sache wieder zurück. 7. Der siebente Kreuzzug (1270). Denselben unternahm Ludwig der Heilige ebenfalls ohne Erfolg. * (1291 war ganz Palästina wieder in den Händen der Türken.) Fast 6 Mill. Menschenleben hatten die Kreuzzüge gekostet. Aber dennoch brachten sie der europäischen Christenheit vielen Gewinn. Erstlich gewann das Ritterthum einen edleren Geist und strebte nach höheren Zielen, indem Ritterorden gestiftet wurden. Die hauptsächlichsten dieser Orden waren: a. Die Johanniter oder Hospitaliter. Zweck: Pflege kranker und armer Pilger in Jerusalem. (Schwarzer Mantel mit weißem Kreuz.) b. Die Tempelherren. Zweck: Schutz der Pilger und Kampf gegen die Ungläubigen. (Weißer Mantel, rothes Kreuz.) o. Der deutsche Drden, 1190 gestiftet von Friedrich von Schwaben. Zweck: besonders die deutschen Pilger zu schirmen und zu pflegen. (Weißer Mantel mit schwarzem Kreuz.) Alle diese Orden hatten anfangs ihren Sitz in Palästina. Die Johanniter gingen später nach Ehpern, dann nach Rhodus und endlich nach Malta (Malteser). Die reichen Tempelherren wohnten zuerst da, wo der salomonische Tempel in Jerusalem gestanden, gingen dann nach Chpern; späterhin wurde der

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 100

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 100 — Moritz von Sachsen erlebte diesen Frieden nicht, er zog gegen den raub« lustigen Markgrafen Albrecht von Brandenburg, der Deutschland mit seinen Truppen verheerend durchzog, besiegte diesen in der Schlacht bei Sievershausen unweit Hannover 1553, wurde aber verwundet und starb drei Tage darauf. Als Karl V. sah, dass seine Pläne vereitelt waren, legte er die Regierung nieder, übergab schon 1556 die Niederlande an seinen Sohn Philipp Ii. und 1558 die Kaiserkrone an seinen Bruder Ferdinand. §. 11. Der Jesuitenorden. Ignaz von Loyola, ein spanischer Edelmann, früher Soldat, wurde während einer langwierigen Krankheit durch Lesen von heiligen Geschichten schwärmerisch aufgeregt, reiste nack Jerusalem, studierte in Paris und stiftete 1537 auf dem Montmartre eine Verbindung, welche, außer den drei Mönchsgelübden, sich die Bekehrung der Ungläubigen und zugleich Zurückführung der von der katholischen Kirche Abgefallenen zur Aufgabe stellte. Im Jahre 1540 wurde der Orden vom Papste bestätigt. Der Ordensgeneral, welcher seinen Sitz in Rom hatte, konnte von allen Gliedern des Bundes unbedingten Gehorsam fordern. Hauptziel des Ordens war die Bekämpfung des Protestantismus und die Unterdrückung der religiösen Freiheit. Der Grundsatz: „Der Zweck heiligt das Mittel" ist zwar nicht ausgesprochen, aber es wurde darnach gehandelt. Sein Ziel suchte der Orden hauptsächlich dadurch zu erreichen, dass er den Beichtstuhl namentlich an fürstlichen Höfen und den Inge ndunterricht als ein gewisses Recht in Anspruch nahm. (Reichthum des Ordens durch Schenkungen und Vermächtnisse, Mifsionsanstalten in Ostindien, China, Japan, Afrika und Amerika. Jesuitenstaat Paraguay.) Wegen des verderblichen Einflusses, welchen der Orden ausübte, wurde er 1773 vom Papste aufgehoben, aber 1814 wieder hergestellt. In dem deutschen Reiche werden seit 1872 keine Jesuiten mehr geduldet. §. 12. Frankreich im 16. Jahrhundert. a. Die Bartholomäusnacht oder die Pariser Bluthochzeit. In Frankreich hatten die Reformierten (Hugenotten) an Zahl zugenommen, und selbst die Familie der Bourbonen war dazu theilweise übergetreten. So entstanden im Lande zwei Parteien, eine reformierte und eine katholische (die Familie der Guiseu). Da bemächtigte sich die ränkevolle Katharina von Mediciö, die Mutter des regierenden Königs Karls Ix., der Regierung. Sie beschloss den Weg der List, da sie gegen die damaligen Häupter der Hugenotten, Prinz Heinrich von Navarra, Prinz Condä und Admiral Coliugny nichts ausrichten konnte. Sie gab Heinrich von Navarra ihre Tochter Margarethe zur Gemahlin, um eine Versöhnung zu erzielen. Aber kurz nach der Hochzeit, am Vorabend des Bartholomäustages (24. August 1572) wurden aus Befehl der Katharina und ihres Sohnes in Paris allein mehr als 3000 Reformierte ermordet. Coligny fiel zuerst. Auch in den Provinzen wütete der Fanatismus,

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 124

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
124 Vierte Periode. Vom 1273—1517. Seitenlinie regierte, und als dieser mißlang, — das Ergebnis war, daß Neapel an Ferdinand d. Kath. von Spanien kam, — richtete Karls Nachfolger Ludwig Xii. sein Auge auf Mailand und eroberte es (1499). In dem weiteren Kriege, in den Maximilian, die Päpste Julius Ii. und Leo X., Venedig, Spanien und England verwickelt wurden und der Italien furchtbar verwüstete1, verloren die Franzosen wieder das Land; aber 1515 siegte Franz I. von Frankreich in dem „Grigantenkampfe“ bei Marignano (unweit Mailand) über die Schweizer Söldner; damit war Mailand französisch. 100. 5. Die religiösen Strömungen im deutschen Volke am Ausgange des 15. Jh. Das deutsche Volk war im 15. Jh. von einem leidenschaftlichen religiösen Verlangen erfüllt, das, je weniger die Kirche imstande war es zu befriedigen, zu um so krankhafteren Erscheinungen führte. Gibt einerseits die verhältnismäßig große Verbreitung der deutschen Bibel, vor allem aber die reiche kirchliche Liebestätigkeit gegen Arme und Kranke Zeugnis von dem im Volke vorhandenen frommen Sinne, so führte anderseits die gesteigerte religiöse Phantasie sowohl zu wachsender Äußerlichkeit des religiösen Lebens, die sich in der — wirtschaftlich so verhängnisvollen — Zunahme der Klöster, der Leidenschaft für Ablässe, Wallfahrten und Reliquien (Friedrich der Weise), dem Kultus der Maria, Anna und der Heiligen äußerte, als auch zur Sektiererei, zur Schwärmerei und Phantastik, zu Aberglauben aller Art, wie dem Hexenwahn2, der Alchemie und 1) Die Leiden Italiens brachten den Florentiner Staatssekretär Nie colo Macchiavelli auf den verzweifelten Gedanken, in dem Sohne Papst Alexanders Yi. Cesare Borgia, dem Bruder der Lucrezia, dem Typus der Gewaltmenschen der Renaissancezeit, eine zeitlang den „neuen Fürsten“ zu sehen, dessen Italien bedürfe („Ii Principe“). 2) Der „Hexenhammer“ (malleus maleficarum) ist ein Werk zweier deutscher Dominikaner. Aber erst das 16. und 17. Jh. zeigt bei Katholiken und Protestanten diese Verirrung in traurigster Blüte. Am Ende des 16. Jh., stärker im 17. begann sich der Widerspruch gegen diesen Wahn zu regen; die ersten praktischen Erfolge hatte der edle Jesuit Friedrich v. Spee („Cautio criminalis“). Erst seit dem Beginn des 18. Jh. setzten erleuchtete Theologen und Juristen, wie Christian Thomasius, das allmähliche Aufhören der Hexenprozesse durch.
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